ein kleines napperchen

Meine Oma legt sich jeden Tag nach dem Mittagessen hin. Komme was wolle! Ob sich die Enkel ankündigen möchten oder ein Nachmittagskäffchen geplant wird – es wird immer um Omas Mittagsschlaf herumgeplant. Oma ist 86 und topfit. Sie kümmert sich noch täglich um ihren großen grünen Garten.

Aber das soll nicht das Thema sein.

Es geht hier um den gesunden „Mittagsschlaf“ – so wie man ihn von früher kennt. Heute nennt man es (um nicht dauermüde oder übernächtigt zu wirken), ganz modern „power napping“.

Was ist eigentlich das Geheimnis daran? 

Fast jeder hat sich schon einmal an einem freien Tag über das Mittagstief gerettet und sich hingelegt. Wenn man „ungesteuert“ drauf losentspannt, kommt der Körper recht schnell, nach etwa 20 Minuten, in die Tiefschlafphase. Dieser Entspannungsgrad ist aber dem Nachtschlaf vorbehalten und sollte nur 1 mal in 24 Stunden angebrochen und auch zu Ende geführt werden – nämlich nachts. Wer einmal tagsüber in die Tiefschlafphase kam, der weiß, wie man sich danach fühlt: wie vom Bus überrolt, die Augen brennen, man kommt nicht mehr in die Gänge, der Nacken tut weh und man hat furchtbar schlechte Laune. Dazu kommt, dass man dann auch nachts nicht mehr schlafen kann.

Spannenderweise gibt es aber Tage, an denen man sich gebettet hat, und danach topfit war.

Was ist das passiert? Was ist schief gelaufen? So schwer kann doch entspannen nicht sein?!

„Die Dosis mach das Gift“…es war schlichtweg zu lange!

Bevor wir in die Tiefschlafphase gelangen, bereitet sich der Körper mithilfe der sogenannten „Alphaphase“ auf die Entspannung vor. Das ist die Phase, in der wir von unserem zucken wieder aufwachen oder uns der Arm vom Sofa heruntergeglitten ist.

Und genau DAS ist künftig das Alarmsignal, der Wecker. Genau diesen Zustand muss der Körper erreichen – er darf aber auch nicht darüber hinweggehen.

Versuchen Sie zunächst einmal folgendes zuhause an einem freien Tag:

Schaffen Sie ein ruhiges gemütliches Umfeld. Machen Sie es sich ruhig bequem. Aber immer in Rückenlage.

In einer Hand halten Sie Ihren Schlüssel. Legen Sie ihn locker und entspannt in die Handinnenfläche ohne zu fest zu drücken, die Hand und der Arm sollte entspannt sein. Legen Sie die Arme nun so, dass die Hände über dem freien Boden hängen und der Schlüssel auf den Boden fallen kann.

Nun sollten Sie nicht weiter tun als sich hinlegen, möglichst zuzudecken und sich des Lebens freuen dass Sie nach getaner Arbeit liegen dürfen. Beobachten Sie einfach nur Ihren Körper dabei wie er zur Ruhe kommt und Stück für Stück entspannt. Greifen Sie nicht zu sehr ein, bedeutet: zwingen Sie sich nicht zu entspannen.

Nach etwa 15 – 20 Minuten fällt Ihnen der Schlüssel aus der Hand. Und genau DAS ist das Zeichen dass Sie langsam wieder die Augen öffnen und langsam wieder in die zweite Hälfte des Tages starten können. Sie werden erstaunt sein wie fit und körperlich entspannt Sie sein werden. Selbst Verspannungen, die Sie am Vormittag noch gespürt haben, sind deutlich weniger spürbar.

Und wenn es nicht beim ersten Mal klappt, probieren Sie es ein paar Mal.

Keine Sorge: wenn der Schlüssel nicht zu Boden fällt, kommen Sie garantiert nicht in die Tiefschlafphase und Sie werden nicht mehr gerädert sein. 

Wenn Sie es ein paar Mal probiert haben zuhause und ein Gefühl bekommen haben für power napping, sein Sie doch einmal mutig und probieren Sie es auf Arbeit?

Sicher wird es komisch sein und Ihre Kollegen werden etwas schmunzeln…aber ganz sicher werden Sie um 15 Uhr nicht in der Kaffeeküche mit Augenrändern stehen…und spätestens schmunzeln SIE dann, so ausgeruht und fit für den Feierabend!

happy napping…