lieber Algen oder Leber?

B12 ist ein sehr wichtiges Vitamin in unserem Körper. Quasi ein Lebenselixier. Wenn es zuneige geht im Körper, merken wir es an der allseits um sich greifenden Müdigkeit, Schlappheit, Konzentrationsmangel, Kopfschmerzen, Haarausfall, etc.. Eigentlich zeigen sich viele Mangelerscheinungen im Körper auf diese Art und Weise. Das sei aber nur einmal am Rande als Denkblase mit eingeschoben.

Lange Zeit wurde ein B12 Mangel durch eine Blutserumanalyse (sprich Blutabnahme) festgestellt. Dieser kann aber täglich und auch wöchentlich erheblich schwanken, je nach Nachrungsaufnahme. Deshalb hat sich eine Messung von Holotranscobalamin (der sogenannte Holo-TC-Test) sehr gut gewährt, da es den tatsächlich aktiven Vitamin B12 Stand im Körper wiedergibt. Dieser Vitamin B12-Test ist jedoch fast doppelt so teuer wie der Standardtest.

B12 wird im Körper als Depot gehalten. Es dauert eine lange Zeit bis ein B12 Mangel Symptome zeigt. Etwa 1 Jahr, so sind Schätzungen, kann der Körper im Mangelzustand zurecht kommen. Nun ist es ja aber auch so, dass in 1 Jahr so gar kein B12 mehr aufgenommen wird, selbst im schlechtesten Fall!

Der Körper benötigt aber auch nur 3 Mikrogramm (4 etwa in der Schwangerschaft). Wichtig ist aber: diese Dosis benötigt er täglich!

Wer öfter einmal ein Gläschen Alkohol trinkt, kann mit der B12 Aufnahme auch gleich wieder von vorn anfangen, Alkohol „neutralisiert“ B12 im Körper. Auch magensäurehemmende Medikamente (bei Sodbrennen) wie beispielsweise: Omeprazol hemmt die B12 Aufnahme. Und Menschen mit Darmproblemen wird es erschwert, dass sehr viele Nährstoffe aus der Nahrung aufgenommen werden können, dies passiert nämlich größtenteils im Darmtrakt.

B12 steckt sehr viel in tierischen Innereien, generell in Tierprodukten und aus Tieren gewonnenen Produkten wie Ei, Käse und Milcherzeugnisse. Nun sind also Veganer durchaus eine Angriffsfläche für einen B12 Mangel. Meist kennen sich Veganer aber auch aus mit allen möglichen Mangelerscheinungen und kompensieren diese hervorragend – und mal ehrlich: beiweitem auch gesünder als Fleischessen oder „Flexitarier“. Nun muss man aber auch, wenn man kein Freund von Innereien ist, oder vegan lebt, ein Freund von Algen aller Art sein…Spirulina beispielsweise enthält viel B12. Etwa 5 Gramm täglich getrocknete Spirulina (dies gibt es in vielen Supermärkten als grünes Pulver) deckt schon den Tagesbedarf. Dazu kommt, dass mit 5 Gramm Spirulina auch etwas mehr als die Hälfte des Eisenbedarfs deckt und den Tagesbedarf an Vitamin A, B2 und B5 deckt. Aber auch 15 Gramm Chlorella deckt schon den Tagesbedarf für Veganer. Chlorella ist eine Algenart. Sie gibt es meist als Pulver und als Tabletten. Tabletten (oder Presslinge wie man sie auch liebevoll nennt, das klingt nicht so nach Krankheit) sind natürlich vorteilhaft weil sie direkt geschluckt werden können und perfekt abgemessen sind.

Aber ich, als Ost- und Küstenkind, bin sehr gut mit Leber und Nieren und Herzen groß geworden und mag ab und an Innereien und den ganz eigenen Geschmack. Viel zu sehr werden Innereien in der heutigen Zeit als Tierabfall gesehen und verlieren an Wert.

Meine Empfehlung wäre: täglich eine Messerspitze Spirulina ins Trinken…oder für die Fleischliebhaber: lasst lieber das Filetsteak einmal mehr liegen (das verkommt schon nicht – versprochen!) und greift zu Innereien.

In diesem Sinne: Du bist – was Du isst…